Gestern war ich zu einer osteopathischen Behandlung bei einer jungen Stute, welche eine Lahmheit im Bereich des linken Hinterbeines bei engen Wendungen zeigte. Während der Anamnese erzählte mir die Besitzerin von instabilen Bändern im Bereich des Kniegelenkes und einer Patellaluxation vor einiger Zeit.
Das Wort
Patellaluxation setzt sich zusammen aus Patella = Kniescheibe und luxare =
Verrenkung.
Das Kniegelenk besteht aus 2 Gelenken: Der Ober- und Unterschenkel bilden ein
Gelenk. Zwischen den beiden Knochen befinden sich die Meniski um die
Unebenheiten des Gelenkes auszugleichen und Stoßwirkungen zu dämpfen. Das
zweite Gelenk wird gebildet durch den Oberschenkel, den Unterschenkel und die
Kniescheibe. Für ausreichende Stabilität in diesem Gelenk ist zusätzlich noch
ein Bandapparat vorhanden. Umgeben wird das Gelenk von der Gelenkskapsel.

An der Vorderseite sitzt der vierköpfige Oberrschenkelmuskel (M. quadriceps) welcher mit der Kniescheibe verbunden ist. Er ist für die Bewegung des Knieschiebe zuständig. Wenn dieser Muskel stark verspannt ist, wird das Gleiten der Kniescheibe verhindert und es kann dazu führen, dass sich die Kniescheibe aufhängt / luxiert. Zusätzlich herrscht häufig eine Instabilität der Bänder.
Durch das „Festklemmen“ der Kniescheibe werden das Knie- und Sprunggelenk unbeweglich. Die Problematik tritt häufig bei jungen Pferden auf und kann bis zu Taktfehlern und Lahmheiten führen.
Behandlung:
Diese Problematik sollte von einem Tierarzt oder einem Therapeuten abgeklärt werden. Anschließend gilt es, die Hinterhand zu stärken (bspw. Cavalettitraining). Zusätzlich können Blutegel ihre schmerzlindernden Stoffe in diesem Bereich abgeben und den Stoffwechsel in den verschiedenen Strukturen anregen. Unterstützend kann ein Tape angelegt werden.